Kommentar:
1. September 1939. 5.45 Uhr. Es ist der Tag des Überfalls auf Polen, und damit der Tag mit dem der schrecklichste Krieg der Menschheit endgültig sich seinen Weg bahnte. Der historische Anlass hat aus dem Tag des Überfalls den Antikriegstag gemacht. Ein Tag, um zum Frieden zu mahnen. Aber der richtige Tag um zum Pazifismus aufzurufen? Sicher: Der Krieg begann durch die Panzer, Granaten und Gewehre die Adolf Hitler ins Felde führte. Doch der Wahnsinn des Hitlerreiches endete eben auch nicht durch zivile Konfliktläsungsstrategien, sondern ebenso durch Panzer, Granaten und Gewehre. Gerade den Utensilien, die von Friedensbewegten und Kriegsgegnern so bekämpft werden.
1957 wurde vom DGB zum ersten Mal der Antikriegstag ins Leben gerufen. 1957, das war eine Zeit
als man frohlockte Europa von Hitlers Reich des Bösen befreit zu haben. Und die wenigsten (Winston Churchill: Wir haben das falsche Schwein geschlachtet) erkannten, dass man mehr als die Hälfte der gerade von einer Diktatur befreiten Ländern, einer anderen Klasse von Despoten auslieferte. Berlin Blockade und Korea Krieg waren deutliche Zeichen. Doch der Glaube an den Sozialismus war trotz Gulags und Meinungsterror groß, die Sowjetunion friedliebend.
Schuld war immer der Westen.
Wenn jemand heute feststellt, dass Bosnien und der Kosovo von einer friedlichen Zivilgesellschaft noch weitentfernt sind, der muss sich aber auch die Frage stellen, was Bosnien und der Kosovo ohne militärisches Eingreifen wären. Wer die Waffen niederlegt muss tatenlos mitzusehen, wenn Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit auf dem Balkon ermordet, das Frauen vergewaltigt, das Ungläubige werden.
Seit Jahrzehnten gehört es zum guten Ton auf Antikriegstagungen guter Ton, die Ursache für die Kriege in der Ungleichverteilung der Güter dieser Welt zu sehen. Was freilich nichts anderes heißt, als dass die bösen Kapitalisten an allem schuld sind. Klar dass da auf dem Antikriegstag auch diesmal die kommunistische DKP samt ihrer Vorfeldorganisation VVN nicht fehlen durfte. Welche Güter man dann den Karadzic, Mladic und Milosevic vorenthalten hat, dass diese zu mordlüsternen Bestien wurden, bleibt aber noch ungeklärt
Ebenfalls nicht fehlen durfte der Hinweis, diesmal gegeben von 2. höchster städtischer Stelle Martin Pschorr, das zivile Konfliktlösungen vorzuziehen sein. Wer mag da dem Mann widersprechen. Doch bitte mit welch ziviler Konfliktlösungsstrategie hätte man die Taliban vom Steinigen, die Serbischen Milizen vom Vergewaltigen abbringen können? Mit welcher zivilen Konfliktlösungsstrategie lassen sich die sudanesischen Reitermilizen vom Morden abbringen, mit welcher zivilen Konfliktlösungsstrategie stoppt man die Vertreibungen und den Völkermord durch das birmesische Militärregime? Wie hätte eigentlich die zivile Konfliktlösung ausgesehen am 1. September 1939 5.46 Uhr ?
„Der Preis der Freiheit ist stetige Wachsamkeit.“ (Thomas Jefferson)
Antikriegs |
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