Kommentar zur Bankenkrise
Stellen Sie sich vor, einer der Bekleidungsshops in ihrer Nachbarschaft geht pleite. Daraufhin wird von jedem Bürger ihrer Gemeinde ein paar hundert Euro eingezogen, und dem Ladeninhaber gegeben, damit der weitermachen kann. Zu Recht fänden sie das merkwürdig oder vielleicht sogar eine Riesenunverschämtheit.
Beim derzeitigen Banken-Crash wird aber genau das gemacht. Natürlich wird jetzt jeder entgegnen, die Sachlage ist eine andere. In einem winzigen Bereich stimmt das sogar. Banken unterliegen einer gewissen staatlichen Aufsicht. Das betrifft aber nur Sparkonten. Da muss der Staat in der Tat gerade stehen, und dafür Sorge tragen, dass jeder der sein Geld auf ein ganz normales Konto gebracht hat, jetzt nicht mit leeren Händen da steht.
Aber der Staat hat nicht für spekulative Geschäftstätigkeiten geradezu stehen. Wer in Aktien investiert, Grundstücksgeschäfte tätigt oder sich gerade an der Terminbörse bewegt, macht das, um höhere Renditen zu erzielen. Und man kann dort ja auch „mehr Geld machen“. Aber es ist eben mit Risiko verbunden.
Natürlich wird auch gerne mit Arbeitsplätzen und dem gesamt wirtschaftlichen Umfeld argumentiert. Ich erinnere mich daran, dass mit Millionen Steuergeldern einst das Bauunternehmen Holzmann „gerettet“ wurde. Nachdem das Geld weg war, war die Pleite dann aber doch nicht abwendbar. Lediglich Steuermillionen sind sinnlos verpulvert worden. Natürlich drohen ohne staatliche Hilfen die Aktienkurse noch etwas tiefer abzurutschen. Das mag bedauerlich sein. Auf lange Perspektive mag es aber das gesündere Verfahren sein, als einen wirtschaftlichen Leichnam mitzuschleifen. Es ist eben auch so in der Wirtschaft. Unternehmen werden gegründet, sie wachsen, bewegen sich erfolgreich am Markt und hin und wieder geht auch eines pleite.
Dienstag, 30. September 2008
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