Nirgends wird so viel gelogen, wie nach der Jagd, während des Krieges und vor den Wahlen, sagt ein altes Sprichwort. Aber hat es heute noch seine Berechtigung? Wer einam lügt den glaubt man nicht, verkündet nämlich eine andere Weisheit. Allerdings: Dürfte man dann überhaupt noch jemanden glauben? Gebrochene Wahlversprechen kann man nun wirklich jeder Partei attestieren.
Trotzdem wird weiter versprochen, versprochen und nochmals versprochen. Und davon sicher auch einiges wieder gebrochen. Trotzdem kann man mit reinen Wolkenkuckucksheimen bei einer Wahl noch gut abschneiden? Trägt einen die Forderung „Luxus für alle“ über die fünf Prozent Hürde?
Manches hat übrigens meine Tochter und so manche Partei gemeinsam. „Morgen“, verspricht meine Tochter, „wird das Zimmer aufgeräumt“. „Morgen wird im Haushalt mitgeholfen. Morgen...“ Bei meiner Tochter bin ich mir sicher dass sie vor allem „Nicht Heute“ meint. Und wenn dann „Morgen“ ist, dann geht die Leier von „Morgen werde ich...“ wieder los. Parteien, erklären hingegen, was sie alles nach der Wahl machen werden. Dann werden die Schulen ausgebaut, dann wird die Pendlerpauschale eingeführt, dann gibt es Geschenke für diesen und jeden.“ Klar, wer in der Opposition ist, hat kaum eine andere Möglichkeit, auf die Zeit nach der Wahl zu verweisen. Bei einer Regierungspartei stellt sich immer die Frage „Warum haben die nicht schon...“
Grund für Politikmüdigkeit? Nein! Eher im Gegenteil. Natürlich gibt es jede Menge Gründe zum Nörgeln. Um etwas zu ändern, ist der Gang zur Wahlurne aber unumgänglich. Und eigentlich reicht das gar nicht aus. Wer wirklich etwas verändern will, muss schon ein bisschen mehr tun, als im Durchschnitt einmal im Jahr zur Wahl gehen. Republik kommt von „Res publica“ Sie ist also Sache des Volkes und nicht nur einiger Auserwählter.
Donnerstag, 25. September 2008
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