Mittwoch, 3. September 2008

Startbahngegner erklären Startbahngegner warum sie gegen die Startbahn sind



„Startbahngegner erklären Startbahngegnern, warum sie gegen die Startbahn sind“ - Dieser legendäre Eintrag auf einer Internetseite des Aktionsbündnisses AufgeMUCt, traf auch in vollen Umfang auf die Podiumsdiskussion in der Pullinger Mehrzweckhalle zu.
Glücklicherweise hatten sich auf dem Podium ja nur Gegner der 3. Startbahn eibngefunden die sich wohl allenfalls darin unterschieden, ob sie den Ausbau des Flughafens vehement, entschieden, oder mit entschiedener Vehemenz ablehnten. Freilich nutzte es Dr. Florian Herrmann (CSU) recht wenig, sich ebenfalls in das Lager der Startbahngegner hineinzumogeln. Schließlich ist der ausgemachte Schuldige an der Flughafenmisere ist ohnehin die CSU. Und Florian Herrmann hat bisher noch keine nennenswerten Erfolge bei der Umstimmung von Ministerpräsident und Fraktion aufzuweisen. Allerdings beließen es die Startbahngegner nicht damit den CSU-Kandidaten aufs Korn zu nehmen. Auch die SPD – vertreten durch Dr. Hubert Schwarzer - wurde mit in die Verantwortung genommen. Eine volle Breitseite feuerte Jörg Kästl (ÖDP) egegen OB Dieter Thalhammer. Ider Ökomann verübelt dem Freisinger Stadtoberhaupt, dass er statt zur Anti-Startbahndemo lieber zum Promischießen auf dem Volksfest geht. Dass OB Dieter Thalhammer von den Veranstaltern quasi ausgeladen wurde, er wurde von der Rednerliste gestrichen, konnnte die versammelten Flughafengegner nicht beruhigen. Zumindest als Privatperson hätte er mitlaufen müssen. Allerdings musste selbst Dr. Christian Magerl miterleben, wie die Revolution ihre Kinder frißt. Denn auch die Grünen wurden von Kritik nicht verschont. Diese, so forderte ein Startbahngegner hätten nämlich in Münchner Stadtrat längst die Koalition aufkündigen müssen. Die SPD-Grün geführte Stadt hatte sich schließlich auch für den Ausbau des Flughafens ausgesprochen.
Geistesgegenwärtig gelang es Dr. Christian Magerl dann aber doch noch den Kopf seiner Partei aus der Schlinge zu ziehen. Er tischte dem Auditorium nämlich die erstaunliche Erkenntnis auf, dass ohne Fortsetzung der Münchner-Koalition auch noch der Transrapid gekommen wäre.
Bestürzung herrschte bei den Startbahngegnern auch über den Wortbruch der FMG vor. Diese hatte ja 1981 auf den Bau einer 3. Startbahn verzichtet. Und jetzt, so der Vorurf zähle das Versprechen gar nichts mehr. Florian Herrmann der sich ja (zumindest an diesem Abend) sowieso in der falschen Partei befand, machte dann auch den Fehler, daraufhinzuweisen, dass es in der Politik durchaus üblich ist, dass einmal getroffene Entscheidungen wieder umgeworfen werden können. Er verwies dabei beispielsweise auch auf Ortsdurchfahrten. Kommentar: Würden Politiker und Gerichte tatsächlich immer an einmal getroffenen Entscheidungen festhalten, dannwäre Liebe zwischen zwei Erwachsenen Männern immer noch Strafbar, Frauen dürften durch ihre Ehemänner verprügelt werden und der Transrapid würde auch gebaut.Die größte dialektische Meisterleistung gelang allerdings Dr. Eckhardt Kaiser von den Linken. Vom Ausgangspunkt. Der bayrische Verwaltungsgerichtshof hatte 1981 einen Baustopp gegen den Flughafen erwirkt gelang es ihm in wenigen Sätzen eine Verschwörungstheorie zu entspinnen, nach der ein Bürger sowieso vor Gericht gegen den bayrischen Staat gewinnen könne, weil die Prozesse politisch seien. Kommentar: Vielleicht muss man in einer Partei die Spezialkenntnisse auf dem Gebiet politischer Prozesse sein, um diese Logik zu verstehen.

Von Startbahngegner


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