Freising - Die gute Nachricht vorweg: Wer sich bislang entweder auf langen Umleitungen oder kurzen eigentlich verbotenen Schleichwegen durch Freising quälte kann aufatmen. Die Johannisstraße ist wieder befahrbar. Die Brückensanierung ist fertig. Der Steuerzahler wird es aber auch mit einem weinenden Auge sehen. 4,233 Millionen Euro kostet das ganze Projekt. Sicher gut angelegtes Geld. Aber: Der Bau ist damit gut eine Million teurer als veranschlagt. Das ist eine Kostensteigerung um nahezu ein Drittel.
Was besonders ärgert. Ein Teil wäre gar nicht nötig gewesen. 350000 Euro betragen die Mehrkosten bei der Brücke, weil man eine neue Konstruktion verwenden musste. Während das ganze Projekt schon lief erkannte man plötzlich, dass so wie die Brücke geplant ist, eine Förderung durch das Land Bayern nicht mehr möglich ist. Also musste schnellst möglich umgeplant werden. Und die neue Brücke wurde 350000 Euro teurer. Die neue Konstruktion hat keinerlei Vorteil für Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer. Die Umplanung hat sogar aus statischer Sicht einige Probleme bereitet. Für die Stadt ist das freilich immer noch billiger. (vorraussichtlich 50000 Euro) Stadtrat Tobias Eschenbecher brandmarkte das zwar als Wahnsinn - Schließlich ist die Last die der einzelne Bürger tragen muss natürlich höher. Der Bürger kommt ja als Steuerzahler auch für die Zuschüsse des Landes auf. Für ihn wird es also teurer.
Weitere Kostensteigerungen ergaben sich aus höheren Architektenhonoraren, einer unvermutete Spundwand und teerhaltigem Material im Untergrund sowie stärkeren Sanierungsbedarf bei den alten Brücken.
Die Freigane der Johanniosstraße ist zudem nur eine kurze Atempause für den geplagten Autofahrer.
Saarstraße und Karlwirdkreuzung werden demnächst ebenfalls saniert. Da soll es aber keine Kostensteigerungen geben, glaubt zumindest der Planungsausschuss.
Klassisches Eigentor
Ein klassisches Eigentor schoss Ulrich Vogl (ÖDP). Er beschwerte sich, dass so viele Laster die Brücke innerhalb kürzester Zeit wieder kaputtfahren werden. OB Dieter Thalhammer genoss es förmlich, den Stadtrat aufzuklären, dass Maßnahmen gegen den LKW-Durchgangsverkehr nur Möglich sind, wenn es die Westtangente gibt. Ein Projekt dass der ÖDP-Politiker vehement bekämpft.
Dienstag, 16. September 2008
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