Um zumindest die Nahrungskosten gering zu halten, hat die Kirche der Schule eine 150 Hektar große Farm zur Verfügung gestellt. Dort wird Mais und Bohnen für die fast 500 Schüler angebaut. Für die Kinder heißt das freilich, nach dem Unterricht aufs Feld gehen. Mittlerweile wurde auch ein Elefantenzaun errichtet, um zu verhindern, dass die Dickhäuter auf das Feld kommen, und alles zerstören. Aber nicht alles läuft nach Plan. So scheiterte der erste Versuch einen Gemüsegarten anzulegen an der Trockenperiode. Alle Planzen verdorrten. Aber es wird einen neuen Ansatz geben, so bald man mit einem neuen Wassermanagment in der Lage ist, das Gemüse durch die Dürrezeit zu bringen. Zur bearbeitung des Feldes steht genau ein einziger Traktor und ein Anhänger zur Verfügung. Und den Traktor in Schuss zu halten ist ebenfalls ein Problem. Keilriemen anziehen, Ölfilter auswechseln etc. Das wurde bei den landwirtschaftlichen Maschinen, die sich im Besitz der siortigen Diözese befinden, durchaus vergessen. Ein Fehler der Landarbeiter? Nur bedingt. Der wer nicht lesen kann, der hat eben seine Schwierigkeit mit dem Verstehen von Gebrauchsanleitungen. Auch das Anlernen von Mechanikern war nur eine bedingte Erfolgsgeschichte. Die angelernten Mechaniker waren nämlich bald so gut, dass sie sich auf den Weg in die größeren Städte machten, wo sie wesentlich mehr verdienen konnten.
Die Schule ist eine Art Hauptschule. Derzeit kommen eine weiterführende Highschool und eine Berufsschule hinzu. Ein Blick in die Schreinerwerkstatt zeigt ein heilloses Chaos. Allerdings ist es schwierig da etwas zu ändern. Den Auftreten als kolional Herren bringt schlichtweg gar nichts. Man muss die Leute einfach selber machen lassen. Und dass das durchaus erfolgreich geht, zeigen die Näherinnen, die mittlerweile mit großem Geschick schon die Schuluniformen fertigen.
Aber nicht nur in Afrika auch schon in Europa läuft einiges schief. So hat die Schule einen Computerraum mit vielen Computern. Nur: Kein einziger der Computer funktioniert. Die Spende war nämlich lediglich geschickt getarnte Entsorgung von Wohlstandsmüll.
Aber auch manches gut gemeinte ist nicht wirklich sinnvoll. Kleiderspenden sind in vielen afrikanischen Ländern eine gute Sache, die viel positives bewirken kann. In Tansania hingegen konnten die gespendeten Kleider nur an einen Großankäufer losgeschlagen werden. Grund: Die Konkurrenz durch billige Importware aus China.
Fazit des Referenten: „Bei Entwicklungshilfe ist es immer wichtig, dass ein Mitarbeiter vor Ort ist, der sich auskennt. Ansonsten wird das Geld einfach verschleudert.“
Von Tansania |
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