Mauern - Nachwachsende Rohstoffe standen ganz im Mittelpunkt der Jagdgespräche beim „Alten Wirt“. Und schnell zeigte sich, dass das Thema gar nicht so einfach ist. Nach der offiziellen Begrüßung durch Dr. Wolfgang Vierthaler, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Freising Stadt und Land, durfte gleich einmal sein Stellvertreter Dr. Holger von Stetten loslegen.
„Alles fließt“ wussten schon die Alten Griechen. Und viel, so stellte auch Dr. Holger von Stetten fest, habe sich auch in der Natur verändert. „Wo sind die Hecken, die Raine, die versteckten Ecke hin?“ fragte er. Dass stattdessen riesige Monokulturen die Landschaften prägen, dafür machte er die nachwachsenden Rohstoffe verantwortlich. So verarmt die Umwelt und Ökosysteme werden gefährdet.
Das wollte Markus Stadudt hingegen nicht so stehen lassen. Ihm zufolge kann Biogas sogar einen Beitrag zur Biodiversität leisten. Vor allem kann Biogas der Kohlendioxid-Reduzierung dienen. Biogas ist Erdgas, erklärte der Referent. Was früher in Jahrmillionen in der Erdkruste passiert ist geschehe jetzt in wesentlich kürzerer Zeit in einem Fermenter.
25 Prozent der Fläche, also rund 4,4 Millionen Hektar könnten für den Anbau genutzt werden. Dadurch würde man auch von unsicheren Erdgas-Export-Ländern wie dem Iran oder Russland unabhängiger. Auch die Gleichung Teller oder Tank gelte nicht. Ohnehin gehen nur 22 Prozent der Agrarproduktion direkt als Nahrungsmittel über den Tisch. 58,1 Prozent werden zu Tierfutter. Vor allem könne Pflanzen zur Biogas-Gewinnung im Zuge einer Zwischenfruchtfolge angebaut werden.
So ein positives Bild von nachwachsenden Rohstoffen ließ allerdings Dr. Christian Magerl nicht durchgehen. Dabei blickte er auch etwas in die Vergangenheit zurück, und erinnerte daran, dass früher schon einmal die Energie für die Mobilität vom Felde kam. Allerdings hieß Mobilität damals eben noch Pferde, Kutschen und Ochsengespanne. Allerdings sah Christian Magerl ebenfalls nicht die große Konkurrenz zwischen Teller und Tank, sondern vor allem zwischen Tank und Natur. Die brachliegenden Flächen verschwinden. Und mit steigenden Preisen sind auch immer weniger Landwirte bereit in den Vertragsnaturschutz zu gehen.
Von Jagdgespräche |
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