Dienstag, 27. November 2007

Stadtratssitzung

Bürger keine Befehlsempfänger
Der Stadtrat fordert, und der Bürger antwortet mit einem „Jawohl“. So war das vielleicht einmal vor langer, langer Zeit. Und manche hätten es gerne wenn es heute noch so wäre. Es gibt aber immer wieder Bürger die das nicht mit sich machen lassen. Ursprünglich hätte Stadtrat Dr. Michael Stanglmaier (Grüne) gerne eine Resolution durchgebracht, in der die Bürger der Stadt Moosburg aufgefordert werden, Einwendungen gegen die 3. Startbahn zu machen. Einem der Bürger, die da aufgefordert werden sollten, gefiel das aber gar nicht. Schließlich ist es noch Jedermanns Recht selbst zu entscheiden, was man tun will, ob man für oder gegen die 3. Startbahn ist. So moralisch unter Druck gesetzt zu werden, gefiel ihm gar nicht. Dr. Michael Stanglmeier gefiel gar nicht, dass die betreffende E-Mail im Stadtrat auch noch verlesen wurde. An der Sachlage, dass der Moosburger Stadtrat mit Mehrheit gegen den Ausbau des Flughafens ist änderte das freilich nichts. Aber der Stadtrat empfiehlt jetzt lediglich noch, er fordert nicht mehr auf.

Stalag Museum
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Museum, dass die vielfältige Geschichte der Neustadt aufzeigt ist getan. 70000 Euro Haushaltsmittel sollen, so hatte es Ex-Bürgermeister Toni Neumaier beantragt, eingestellt werden. 50000 wurden bewilligt. In einem Neubau, angrenzend an das Haus der Heimat soll dokumentiert werden:

a) die Geschichte des Kriegsgefangenen-Lagers StaLag VIIa von 1939 bis 1945
b) die Geschichte des Internierungs-Lagers für NSDAP-Mitglieder von Juni 1945 bis November 1947
c)der Weg der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die ab 1945 in Moosburg eine neue Heimat gefunden haben.
d) die Entwicklung der Neustadt als sehr bedeutender Moosburger Stadtteil von 1945 bis zum heutigen Tag

Gerade die Zusammenfassung all dieser Aspekte, dürfte ein wirklich interessantes Museum entstehen lassen. Bauchschmerzen hatte lediglich Stadtrat Dr. Michael Stanglmaier (Grüne), der Bedenken hatte, dass ohne professionelles Konzept irgendetwas hochgejubelt werden könnte.

In gewisser Hinsicht war der Antrag auch eine kleine Retourkutsche. In der letzten Stadtratssitzung hatte sich der Ex-Bürgermeister noch dagegen ausgesprochen, dass jetzt schon Haushaltsmittel vergeben werden. Dies sollte erst im Zuge der Haushaltsberatung geschehen. Da dennoch für die Fußballvereine schon damals Geld zugesagt wurde, hatte der SPD-Politiker schon angekündigt, demnächst ebenfalls Anträge einzubringen, in denen es um die Verteilung von Haushaltsmittel geht. So war der Antrag geradezu ein doppelter Erfolg.

Wir konnten Toni Neumaier noch vor der Sitzung zu einer Stellungnahme bewegen:


Fußgängerüberweg
Eine suboptimale Querungshilfe ist besser als gar keine, so sieht es zumindest der Moosburger Stadtrat. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Antrag beim Straßenbauamt für eine Querungshilfe für Fußgänger im Bereich des Stadtplatzes zu stellen. Dabei entschied man sich für einen Fußgängerübergang zwischen Stadtcafe und Heilmeier. Man war sich zwar Prinzipiell einig, dass eine Ampel in der Höhe der Sparkasse sinnvoller sei, allerdings hatte das Straßenbauamt für diese Variante eine ablehnende Haltung signalisiert.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin zwar persönlich auch eher gegen den Flughafen, aber die Art und Weise wie man hier mittlerweile unter Druck gesetzt wird, ist in der Tat nicht mehr in Ordnung. Und ich möchte in der Zeitung auch nicht jeden Tag eine Geschichte gegen die 3. Startbahn lesen

Michael

Ps: Irgendwie könnte der SPD-Politiker ja Geld als Lenin-Double machen. (Der Antrag ist aber schon okay)

Anonym hat gesagt…

Schön, wenn man hier sehen kann, was andere erst einen Tag später lesen.