Moosburg bekommt einen Untersuchungsausschuss, so hätte es Hinrich Groeneveld (Freie Wähler) am liebsten. Stein des Anstoßes ist der Neubau des Feyerabendhaus. Eigentlich hätte das Gebäude ja mit der alten Fassade wiederaufgebaut werden sollen. Ein Preisgericht sollte dann den besten der Entwürfe auswählen.
Allerdings scherten sich weder Architekten noch Preisgericht um diese Vorgabe: „Wir haben moderne, supermoderne und hypermoderne Entwürfe“ stellte Hinrich Groeneveld fest und setzte noch drauf: „Wir dürfen jetzt den am wenigsten schlechten von 16 schlechten Entwürfen auswählen“
Obwohl wohl viele Moosburger Bürger diese Einschätzung teilen, wird es keinen Untersuchungsausschuss geben. „Man muss nur lesen können“ meinte 2. Bürgermeister Martin Pschorr. Denn in den Protokollen steht haargenau, wie es zu dem Wettbewerb mit dem wohl nicht sonderlich glücklichen Ausgang kam.
Noch wichtiger scheint es aber, dass die Stadträte künftig ihre Unterlagen gründlich lesen, bevor sie sich in die Stadtratssitzung begeben. Den Ursprünglichen Beschluss, eine historische Fassade zu bauen hat der Stadtrat, wohl zu großen Teilen unwissentlich außer Kraft gehebelt. Mit der Vergabe an ein Preisgericht wurde die einstige Beschlusslage nämlich umgestoßen. Da wurde nämlich lediglich eine ins Stadtbild Moosburg passende Fassade gewünscht. Und auf Wünsche muss ja ein Architekt oder ein Preisrichter nicht unbedingt Rücksicht nehmen.
Das drohende Fiasko ist zudem kaum abzuwenden. Da man eben den Architektenwettbewerb ausgeschrieben hat, ist die Stadt jetzt eigentlich rechtlich dazu verpflichtet einen der Entwürfe auch zu verwirklichen.
Dienstag, 27. Mai 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen