Montag, 10. Dezember 2007

Von Zypries, Fischen und Wiederkäuern

Gerade hatte ich mal das Gefühl, die SPD würde irgendwas richtig machen. Brigitte Zypris wolltte das Sexualstrafrecht verschärfen, Jugendliche besser schützen. Endlich, so dachte ich, würden Sexualmörder für immer hinter Gitter verschwinden. Doch weit gefehlt: Das Fummeln im Kino soll verboten werden. Zur Klarstellung: Das Fummeln von Teenagern an Teenagern. Also das, was völlig normal ist und dem dient, was wissenschaftlich, so schön „Findung des sexuellen Identität“ heißt.
Besonders für Eltern gilt dann aufgepasst: Wenn ihre 15-jährige Tochter einen 17-Jährigen Jungen ins Kino einlädt und es zu zärtlichen Berührungen kommt, dann drohen ihr bis zu fünf Jahren Haft. Und ganz nebenbei sollen die Aufklärungsseiten von Zeitschriften wie Bravo auch der Zensur zum Opfer fallen.
Ich weiß jetzt nicht wie Frau Zypris auf diese Ideen gekommen ist, allein die Tatsache, dass es im Strafrecht auch den Tatbestand der Beleidigung gibt, hindert mich eine Assoziation mit im fortgeschrittenen Lebensalter unter mangelnder Intelligenz leidenden Wiederkäuern herzustellen. Vielleicht hat sie aber auch nur in der Türkei ein Fortbildungsseminar besucht. Titel: „Wie kann man als scheinbarer Rechtsstaat das Leben eines Jugendlichen ruinieren.“
Moment mal! Sexualstrafrecht, Jugendliche Aufklärung. Erinnert uns dass nicht an einen anderen Skandal? Hatte nicht das Bundesfamilienministerium eine Broschüre herausgebracht, in der Eltern empfohlen wurde, die Geschlechtsteile ihre Kinder zärtlich zu berühren?
Also was pervers ist, wird mittlerweile für normal erklärt, und was normal ist wird unter Strafe gestellt. Schön, das in Moosburg Kommunalwahlkampf ist, noch wichtiger wäre es aber in Berlin die Regierung auszuwechseln: Der Fisch stinkt vom Kopfe an.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Verdammte Deutschen in Barcelona!

Bitte zu beachten! In Barcelona:

Anonym hat gesagt…

Da will jemand offensichtlich die Zeit zurückdrehen: Ins Mittelalter oder zumindest zu den prüden 50er Jahren.
Was man wirklich bräuchte wären härtere Strafen gegen Kinderschänder. Aber da haben sich alle Parteien auch die FDP ja durch eine besondere Liberalität ausgezeichnet.

Anonym hat gesagt…

Kinderschänder frei rumlaufen zu lassen, ist sicher keine Liberalität sondern Irrsinn. Freiheit darf nicht als die Freiheit verstanden werden, Verbrechen zu begehen, sondern als die Freiheit auch nachts beruhigt eine dunkle Straße entlanglaufen zu können.
Dennoch brauchen wir keine härteren Gesetze. Ich hab es noch einmal nachgegoogelt. Im Strafgesetzbuch steht auf Mord auch weiterhin lebenslang. Man müsste also nur dafür sorgen, dass wenn jemand einen anderen Menschen aus niederen Motiven tötet, er für den Rest seines Lebens hinter Gittern landet.
Häufig wird dann mit "Gnade" argumentiert. Tatsächlich zeichnet es einen Rechtsstaat aus, dass er hin und wieder mal jemenden in dien Freiheit entlässt, der es eigentlich nicht verdient hat. Und man kann sicher in "normalen" Fällen nach vier oder fünf Jahrzehnten über so einen Schritt nachdenken. Wenn das Opfer ein Kind war, sollte man aber lieber vier oder fünf Jahrhunderte darüber nachdenken.

Stefan Jahnel

Anonym hat gesagt…

Letztlich müssen aber nicht nur Kindermörder sondern auch Kinderschänder lebenslang hinter Gitter