Dienstag, 18. Dezember 2007

Machiavellis Moosburger Haushalt

„Notwendige Grausamkeiten müssen kurz und heftig sein, damit sie bald vergessen werden, aber Wohltaten sollten in kleinen Mengen erfolgen, damit die Erinnerung an sie lange hält.“ so hat es Niccolò Machiavelli in seinem Buch „Il Principe“ formuliert. Würde Machiavelli heute leben, und das Buch „Il Demokrato“ heißen, wäre wohl darin zu lesen gewesen, das Wohltaten auf die Zeit kurz vor den Wahlen zu konzentrieren sind.
Der Haushalt der Stadt Moosburg für das Jahr 2008 ist beschlossen. Und es gibt wohl kaum eine gesellschaftliche Gruppe, die nicht zufrieden sein kann. Das Sportstättenkonzept steht. Die Eishackler bekommen ihre Halle, die Fußballer ihre Felder und dem SGM ist auch eine kleine Halle in Aussicht gestellt worden. Es wird mit den Planungen für das Haus der Bildung angefangen, das Feierabendhaus abgerissen und wieder aufgebaut, an ein neues Jugendhaus wurde ebenfalls gedacht. Ob der neue Radweg zum Aquapark über Aich oder entlang der Bundesstraße führen soll, ist noch nicht ganz entschieden, sicherheitshalber werden gleich beide Varianten angepackt. Das die Westtangente kommt ist ja ohnehin eine Selbstverständlichkeit.
Ja, das alles ist wichtig und notwendig. Mancher fragt sich auch, warum das erst jetzt angepackt wird. Freie Wähler Bürgermeisterkandidat Josef Dollinger ist so einer der fordert, das da endlich mal was nach vorne gehen soll. Fragt sich freilich nur, warum er da nicht früher mal seinem Parteispezl und 2. Bürgermeister Ludwig Kieninger Bescheid gegeben hat.
Was jetzt vor allem zu hoffen bleibt, ist das was im Haushalt steht, dann auch Realität wird. Denn so manches schönes Projekt ist auch in anderen Gemeinden lediglich eine Ansammlung aus Buchstaben und Zahlen geblieben. Und es wird auch nicht einfach, die Projekte zu stemmen. Schon beim Eisstadion munkelt man, dass da ein paar Ausgaben nicht mit eingerechnet wurden und vielleicht muss man auch beim Fußball-Bereich etwas nachbessern. Auch die anvisierten Kosten für das „Haus der Bildung“ scheinen etwas optimistisch. Trotzdem scheint es machbar, vor allem dann, wenn man auch Einnahmen generiert (Gewerbeansiedlung, Umlandfond)
Und wenn es gemacht wird, dann hat es auch nicht geschadet, dass der Haushalt 2008 nicht nur der Haushalt 2008 ist, sondern das Programm für zwei Drittel der nächsten Stadtratslegislaturperiode.

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