Eigentlich ist es eine Sache des gesunden Menschenverstandes: Das neue Sportzentrum in der Bonau, sollte möglichst optimal für den Verkehr angeschlossen werden.
Ein entsprechender Antrag der Freien Wähler scheiterte jedoch im Stadtrat. Diese wünschten sich für den neuen Kreisverkehr einfach einen fünften Arm, der schnurstracks in die Wasserwerkstraße geführt hätte.
Warum das nicht möglich ist, wurde anfangs mit der besonderen Geometrie begründet. So richtig glaubte aber wohl kein Stadtrat, dass sich im weiten Bayernlande nicht ein Architekt hätte auffinden lassen, der die Fünftelung des Verkehrsgekreisels beherrscht hätte.
Die Logik, und das stellte sich ziemlich schnell heraus, war zutiefst in den Mysterien der Bürokratie verwurzelt. Denn eine so fundamentale Veränderung am Kreisverkehr, das hätte auch die Westtangente ins Stolpern gebracht. Mit Planung und Genehmigungsverfahren hätte quasi wieder am Nullpunkt begonnen werden müssen.
Damit entdeckte Dr. Stanglmeier von den Grünen auf einmal sein Herz für den fünften Arm, offenbarte sich hier ihm doch die Chance, die ungeliebte Westtangente über Jahre hinauszuzögern. Allerdings wollte er dann doch nicht, einem seiner Meinung nach, unsinnigen Verkehrsprojekt zustimmen, um ein anderes hinauszuzögern.
Für den scheidenden Stadtrat Erwin Köhler war die ganze Geschichte jedoch eine Sternstunde. In seiner akribisch, leicht nörglerischen und immer mit einer Spur des besser Wissenden zerpflückte er die offensichtlich suboptimale Planung. Die Erschließung der Fußballplätze über Kreisel und Westtangente, gemäß dem Verfahren Fleischerhaken stilisierte er zum Kasperltheater. Und das kein Stadter diesen Weg wählen wird um als Spieler oder Zuschauer zum Ballgekicke zu kommen, war mehr als überzeugend.
Besonders interessant dürften die Ausführungen des Stadtrates für die Bonauer gewesen sein. Die Verkehrsentlastung durch die Wasserwerkstraße wurde als nicht vorhanden enttarnt. Die Entlastungs-Erschließung der Fußballfelder ist lediglich ein Placebo-Bonbon für lärmfürchtende Anwohner.
Natürlich stießen auch diesmal die Cassandra Rufe des ewigen Querulanten auf taube Ohren. Man mag dabei getrost vermuten, dass einige der Stadträte wohl inhaltlich durchaus in die selbe Richtung dachten. Allerdings das Demoklesschwert einer scheiternden Westtangente zwar wohl so einigen den prinzipiell richtigen Ansatz der freien Wähler abzulehnen.
So wird also erst einmal eine nicht ganz so tolle Lösung gebaut. Freilich bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt. Schließlich könnte irgendwann einmal in Moosburg etwas entstehen, was nicht nur Fuß, sondern auch genügend Arme hat.
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